© Luna Ghisetti und Andrea Popelka
Eröffnung: DO, 25.02.2021; 16:00 - 19:30 Uhr
Laufzeit: FR, 26.02.2021 – SA, 03.04.2021
Gastkuratorin: Andrea Popelka
Die kapitalistische Moderne ist eine sozio-ökologische Katastrophe, ein ständiger Angriff auf das Leben. In ihrem Zentrum stehen bestimmte Seinsweisen, bestimmte Formen der Subjektivierung und des Weltverhältnisses, die Menschen vom Material der Welt abtrennen und in eine extraktive, Nutzen-basierte Relation zu ihr stellen.
Theoretiker_innen, Poet_innen und Künstler_innen der Black Radical Tradition wie auch queere, feministische und indigene Stimmen kritisieren diesen gewaltvollen Prozess seit langem. Unter Ersteren spricht etwa Fred Moten, neben Saidiya Hartman oder Denise Ferreira da Silva, über Blackness. Beschrieben ist damit eine soziale Kraft, die der Moderne vorausgeht, ihr entgegensteht und sie übersteigt. Blackness ist untrennbar mit der Nötigung und Brutalität verbunden, mit der sie als soziales Leben und als behauptetes Attribut schwarzer Personen verfolgt wird. Darin wird die Gewaltförmigkeit der modernen Logik überdeutlich sowie ihr Begehren, Sein festzulegen und Trennlinien um Selbst und Andere, Mensch, Welt, Land, Tierreich oder Natur zu ziehen. Moten, Hortense Spillers, Ferreira da Silva und indigene Autor_innen stellen diese Vorstellungen radikal in Frage. Sie eröffnen ein Jenseits der Moderne, dem es sich, angesichts der globalen Notstände und Konflikte, dringend zu widmen gilt.