Where is my place?
© Kunstraum Niederoesterreich: Was wird hier eigentlich gespielt. Performanceabend & Diskussion (2.5.) http://esel.cc/KunstraumNoe_perf3 | Foto: http://eSeL.at
Braucht die zeitgenössische Performanceszene, um in relevanter Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden, eigene Räume und Budgets? Welche Modelle sind in Zukunft vorstellbar? Funktioniert die künstlerische Performance nur in prekären Umfeldern, in alternativen Projekträumen, abseits der institutionalisierten Kunstbetriebe? Oder gibt es Möglichkeiten, subtile Unterstützungsmaßnahmen zu setzen und Wege für eine konstruktive Zusammenarbeit zu finden?
Diesen Fragen stellt sich die im April startende Performance-Reihe, die an drei Abenden Projekte junger KünstlerInnen vorstellt. Jeder Abend widmet sich einer Thematik. Die ausgewählten Arbeiten werden von Denise Kottlett, Lilly Panholzer und Christiane Krejs zusammengestellt. Am dritten Abend wird KünstlerInnen, KunsttheoretikerInnen, VertreterInnen von Institutionen und SammlerInnen außerdem ein Raum zur Diskussion gegeben.
Der Kunstraum Niederoesterreich hat sich neben der Ausstellungstätigkeit die Vermittlung und Förderung des künstlerischen Mediums Performance zum Ziel gesetzt. Seit 2007 wird der „H13 Niederösterreichpreis für Performance“ an junge KünstlerInnen verliehen, die auf Basis der Entscheidungen einer jährlich wechselnden Jury ausgewählt werden. Der Preis ist mit € 2.000,– dotiert. Zusätzlich stehen € 2.000,– für die Produktion des Siegerprojektes im Kunstraum Niederoesterreich zur Verfügung.
Die junge Performanceszene reagiert auf aktuelle gesellschaftliche, politische, aber auch bislang tabuisierte Themenkreise, die sich mit Geschlechteridentifikation, Genderpolitiken, Identitätskonstruktionen und definitorischer Selbstbestimmung auseinandersetzen. Wien hat seit den späten 1960er Jahren mit dem Wiener Aktionismus einen wesentlichen Akzent in der Performancekunst gesetzt. So liegt es nahe, dieser diskursiven künstlerischen Ausdrucksform Raum für weitere Entwicklungen zu geben.
Umso mehr verwundert es, dass diese prozessuale und somit temporär eingeschränkte transdisziplinäre Kunstform zwar mehr und mehr Beachtung an den universitären Ausbildungsstätten findet, auf dem kommerziell orientierten Kunstmarkt und in den Kunstinstitutionen jedoch nur marginal vertreten ist.
Für die vielfältigen Ausdrucksformen der künstlerischen Performance, die sich in ihrer intensiven, oft provokanten Darstellungsform von der populären Theater-, Musik- und Tanzperformance abhebt, steht wenig Raum und wenig Geld zur Verfügung. Bars, Clubs, Künstlerateliers und temporäre Offspaces werden bespielt und kaum von der öffentlichen Hand gefördert.
PROGRAMM:
MI 03 04 2013 …from the heart!
mit Lena Lieselotte Schuster, KLITCLIQUE (Judith Rohrmoser, Mirjam Schweiger), Sabine Marte
Im Anschluss legt das queere DJane-Kollektiv SCHMUZ auf.
Kuratorin: Denise Kottlett
Ausstellung bis 10 04 2013
DO 18 04 2013 Sound is acting – Klang und Ereignis
mit Ulla Rauter, Thomas Grill, Angélica Castelló, Uli Kühn
Kuratorin: Lilly Panholzer
Ausstellung bis 25 04 2012
DO 02 05 2013 Was wird hier eigentlich gespielt?
mit On Grammel, Bernadette Anzengruber
Kuratorin: Christiane Krejs
Anschließend Podiumsdiskussion
Ausstellung bis 04 05 2013
Start der Performances jeweils um 19.00H im Kunstraum Niederoesterreich
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