FÜR WEN, WARUM UND WIE WEITER?

DIE ROLLE VON KUNST IM KONTEXT URBANER ENTWICKLUNGEN ZWISCHEN FREIRAUM UND ABHÄNGIGKEIT
Gespräche zur Kunst im öffentlichen Raum

Konzept und Moderation: Barbara Holub
Es kocht Schorsch Böhme

Mit Jaroslav Andel, Kurator, Theoretiker, DOX, Prag; Binna Choi, Kuratorin, Theoretikerin, CACSO, Utrecht; Céline Condorelli, Künstlerin, Architektin, Eastside Projects, Birmingham; Christine und Irene Hohenbüchler, Künstlerinnen, TU Wien, Wien; Paul O'Neill, Künstler, Theoretiker, Kurator, Situations, Bristol; Paul Rajakovics, Urbanist, Architekt, transparadiso, Wien; Mick Wilson, Künstler, Theoretiker, GradCAM, Dublin

In den letzten Jahren wurden in Europa Kunst und künstlerische Praktiken im urbanen Raum zunehmend vom Interesse von Regeneration-Prozessen geprägt und gezielt zur Image-Findung in neuen Stadtentwicklungsgebieten, zur Schaffung einer neuen Identität in Umstrukturierungsprozessen oder zur Problemlösung vorhandener (oft sozialer) Defizite herangezogen. Damit einhergehend fand eine immer stärkere Kategorisierung der KünstlerInnen und der jeweiligen künstlerischen Praxis statt, von internationalen "Blue-Chip-Artists" bis zu "community based practices".

Das Programm ist bekannt und immer austauschbarer: Eine Mischung aus kurzfristigen Events und Projekten, Vermittlungsprogrammen, guided tours auf verschiedenen Beteiligungslevels, begleitet von der Herausgabe von Medien wie Websites, Magazinen etc. Doch wohin mit den angeschobenen Kommunikationsprozessen, wenn die KünstlerInnen wieder weg sind? Dann müssen doch wieder Sozialarbeiter übernehmen und die ArchitektInnen, StadtplanerInnnen, und Developer gehen alle wieder ihrer gewohnten Wege.

Ist es erstrebenswert, Kunst wieder von den konkreten Wirkungshoffnungen der Stakeholder zu befreien? Sollten dann die KünstlerInnen, die im Rahmen von Stadtentwicklung funktionalisiert werden, nicht den anderen ExpertInnen gleichgestellt werden, d.h. den gesamten Prozess begleiten, anstatt punktuelle Aufgaben zu übernehmen? Wo liegen die Risiken aber auch die Vorteile, seine Arbeit dafür einzusetzen, "to make the world a better place"? Wie kann Kunst ihr kritisches Potential entfalten, ohne dass auch dieses sofort vereinnahmt wird?


Session 1: 17:00 H

Welche Rolle kommt neu gegründeten Kunstinstitutionen in Bezug auf den urbanen Raum und regionale Entwicklungen zu? Welche Bedeutung hat Kunst bei der Entwicklung neuer Identitäten in den europäischen Grossstädten und Regionen „nach der Industrie“? 

Celine Condorelli, Architektin, Künstlerin, Kuratorin, Mitgründerin von Eastside Projects (Birmingham), London
Paul O'Neill, Künstler, Kurator und Theoretiker, Research Fellow bei situations.org, Bristol
Jaroslav Andel, Kurator, DOXA, Prag

Pause 15 min


Session 2: 18:45 H


Wie können innovative, experimentellere urbanistische  und künstlerische Praktiken Eingang in längerfristige Planungen finden und den von vorwiegend von Neoliberalismus dominierten Prozessen entgegenwirken? Wie kann die Lehre auf die aktuellen Herausforderungen reagieren und als Katalysator von Prozessen agieren?

Mick Wilson, Künstler, Kurator und Direktor Graduate School of Creative Arts and Media, Dublin
Christine Hohenbüchler, Künstlerin, Professorin an der TU Wien / Institut für Kunst und Gestaltung, Wien
Binna Choi, Kuratorin und Direktorin CASCO – Institut für Kunst, Design und Theorie, Utrecht
Paul Rajakovics, Architekt und Urbanist, transparadiso, Wien

In der kommenden Ausgabe von dérive gibt es einen Schwerpunkt zum Thema des Gesprächsabends u. a. mit Beiträgen der Rednerinnen.


Barbara Holub

Lebt und arbeitet als Künstlerin in Wien am Schnittpunkt von Kunst, Architektur und Stadtentwicklung.
Architekturstudium an der Technischen Universität Stuttgart.
1999 Gründung von transparadiso mit Paul Rajakovics
2005 – 2007 Jurymitglied von Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich
2006 – 2007 Präsidentin der Secession Wien

 

www.publicart.at/gespraeche

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