Hans im Glück
© Schorsch Böhme, Eurograd, Fototapete mit Acryl und Collage (Ausschnitt), 2014. Foto: Wolfgang Wössner
Wer am 11. September 2014 den Kunstraum Niederoesterreich besucht, wird ihn leer vorfinden. Die Ausstellung ist eröffnet, doch die Werke fehlen. Gestapelte Plakate setzen ein Murmeln in Gang: Sie erzählen von 13 märchenhaften Expeditionen, die am darauffolgenden Tag ihren Anfang finden werden. Unsere Künstler_innen starten an verschiedenen Punkten Niederösterreichs, schlagen sich durch ein selbstgewähltes, natürliches oder urbanes Dickicht und erreichen eine Woche später den Kunstraum im Herzen von Wien. Von ihrer Wanderung bringen sie Begegnungen, Gerüchte und künstlerische Beute mit. Sie tun es dem Grimmʼschen Hans nach und vertrauen sich sieben Tage lang dem Weg an.
Hans ist der Held unserer Ausstellung, denn er ist im besten Sinne unbedarft. Er verfällt weder der Vergangenheit noch der Zukunft, sodass er ganz und gar der Gegenwart gehört. Er respektiert seine Impulse und verwandelt, was er mit sich trägt. Er tut dies ohne jede Strategie, er setzt Schritt um Schritt, ohne Vorausschau auf das letzte Ergebnis seiner Verwandlungen. Menschen der Kunst stehen diesem Prozess nahe, geht er doch zahllosen Werken voraus. Und doch muss Hans ein Fremder bleiben, denn die Trennung von Wohlstand und Wohlergehen mag wenigen so leichtherzig gelingen wie dem Grimm’schen Heimkehrer. Die eigentliche Provokation, die dem Märchen seine Spannkraft erhält, ist aber im Schluss des Textes verborgen: Die Gebrüder Grimm lassen Hans ziehen. Alles, was wir geneigt sind, ihm vorzuwerfen – Naivität, Gutgläubigkeit, Verschwendung –, erreicht ihn nie. Hans darf bis zum Ende in seinem Glück verweilen, während wir täglich ausziehen, um das unsrige wiederzuerlangen.
Auch unsere Künstler_innen sind im Aufbruch begriffen: Sie begeben sich auf eine Reise und lassen auf ihr Verwandlung stattfinden. Die Ausstellung „Hans im Glück“ hat zum Ziel, diesen Verwandlungen die Chance des offenen Ausganges zu bewahren. So dürfen auch wir, die Kuratorinnen, gespannt sein, welche Fundstücke und Mären den Kunstraum Niederoesterreich erreichen werden.
Katharina Blaas, Ursula Hübner, Christiane Krejs, Esther Strauß
11 09 2014
19.00H Kick-Off
18 09 2014
19.00H Eröffnung der Ausstellung im Kunstraum Niederoesterreich
12 09 2014
ab 22.30H, Gruppe UNO, Brooklyn Club Horn
13 09 2014
11.00H, Sabine Jelinek, Auhof im Wienflußbecken, ab 22.30H, Gruppe UNO, Excalibur Club Ybbs
14.00H, Georg Klüver-Pfandtner/ Stephanie Mold, Hauptplatz Ebergassing
14 09 2014
08:45H, Marvin Gaye Chetwynd, meet @ 08:45H Wien Westbahnhof, gate 7 – we conga on the train to St. Pölten (and 2nd train to Mariazellerbahn) – return to Wien same day.
12.00H -15.00H, Georg Klüver-Pfandtner/Stephanie Mold, Hauptplatz Maissau
15 09 2014
10.00H, Marvin Gaye Chetwynd, meet @ 10.00H Kaiser-Gruft/Capuchin Crypt, we conga to Kunsthistorisches Museum.
ab 18.30H Johanna Kirsch, Lagerfeuer, Donauinsel, Grillplatz 1
16 09 2014
11.00H, Marvin Gaye Chetwynd, meet @ 11h00 Zoo Schönbrunn, Penguins Polarium – we conga to Lainzer Tiergarten.
15.00H, Schorsch Böhme, Tauschtour durch Wien, Start im Kunstraum Niederoesterreich
17 09 2014
12.00H, Marvin Gaye Chetwynd, meet @ 12.00H Entrance Strombad Kritzendorf mit muzic 360 – we conga to Donauinsel.
ab 18.30H, Johanna Kirsch, Lagerfeuer, Donauinsel, Grillplatz 1
15.00H, Matthias Mollner, gemeinsame Wanderung, Brücke bei OMV
18 09 2014
10.00H, Gelatin, St. Lorenz – Nase (nur per Voranmeldung)
16.00H, Marvin Gaye Chetwynd, meet @ 16h00 round Flakturm in middle of Augarten.
04 10 2014
18.00H - 01.00H ORF Lange Nacht der Museen im Kunstraum NOE
Georg Klüver-Pfandtner/ Stephanie Mold: I should be so lucky
Eine Kooperation des Kunstraum Niederoesterreich mit Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich
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