Das wundervolle Gefühl der Verkürzung

Einführung / Kurzbeschreibung

Wie können Performer_innen an vorangehende Performancekünstler_innen anknüpfen?
Wie können künstlerische Haltungen und Verfahren für spätere Rezeption zugänglich gehalten werden? Eine Annäherung erfolgt über Umwege. Neben Konzepten, schriftlichen Beschreibungen, Foto- und Videomaterial sind es – und darauf konzentriert sich die diesjährige Performancereihe – räumliche und materielle Veränderungen.

Der Kunstraum Niederoesterreich setzt in diesem Jahr die 2013 initiierte Performancereihe als Veranstaltungs- und Ausstellungsformat fort. Beschäftigte sich die Performancereihe im letzten Jahr mit den institutionellen Möglichkeiten und/oder Beeinträchtigungen, mit denen sich die Performanceszene konfrontiert sieht, so konzentriert sich der Blick diesmal auf einen Aspekt der konzeptionellen Verfasstheit der Performance selbst.
Performance hat ein unstetes Verhältnis zu ihrer Sichtbarkeit. Die Stärke der Ausdruckskraft und die Intensität, die sie im Moment erreichen kann und in der sie erfahrbar wird, stehen in umgekehrt proportionalem Verhältnis zu ihrer Wahrnehmbarkeit über die Zeit - eine Performance ist über einen längeren Zeitraum schlicht nicht-sichtbar. Das betrifft nicht nur die Schwierigkeit, eine Einzelarbeit kommunizierbar zu erhalten und dauerhaft in den Kunstdiskurs einzugliedern, es betrifft gleichzeitig und schwerwiegender die Performancetradition:
Wie können Performer_innen an vorangehende Performancekünstler_innen anknüpfen?
Wie können künstlerische Haltungen und Verfahren für spätere Rezeption zugänglich gehalten werden? Eine Annäherung erfolgt über Umwege. Neben Konzepten, schriftlichen Beschreibungen, Foto- und Videomaterial sind es – und darauf konzentriert sich die diesjährige Performancereihe – räumliche und materielle Veränderungen.
Ereignisse geschehen nicht nur in einer Umgebung, sie werden durch sie geformt und stehen in ihrem Fortgang in intensivem Dialog mit ihr. Wo, unter welchen Bedingungen eine Performance stattfindet, ist dabei genauso maßgeblich wie die Objekte, die ein_e Performer_in für seine_ihre Arbeit verwendet oder eigens herstellt. Diese skulpturalen Manifestationen sind nicht selten das notwendige Gegenüber, an dem sich die flüchtige Handlung ausformulieren kann, und geben vielleicht intensiver und eindrucksvoller ein Ab-Bild des Ereignisses als dokumentarisches Material.
Drei Abende im Kunstraum Niederoesterreich verstehen sich als sich ergänzende Projekte zu diesem Thema.
Bei den Jurysitzungen und den Entscheidungen, wem der Performancepreis H13 zugesprochen werden soll, haben wir angesichts der hohen Qualität der Einreichungen oft bedauert, nicht mehr Projekte der Öffentlichkeit vorstellen zu können. Wir freuen uns, dass dieses Jahr einige Künstler_innen aus den Einreichungen des Vorjahres in unserem Programm vertreten sind.

 

03 04 2014 ab 16.00H
THE SUPPER PARTY
Ein Event für PerformanceKünstler_innen.

Diskussionen über ungenießbare Arbeitsbedingungen für PerformanceKünstler_innen bleiben oftmals intern und uns damit im Halse stecken.
Dies ist eine Einladung an Künstler_innen, uns zu vernetzen und zu diskutieren, und dabei auch etwas Bleibendes anzufangen: ein Archiv für Performer_innen.
Der Kunstraum Niederoesterreich stellt seine Räumlichkeiten und seine Infrastruktur für dieses erste Treffen zur Verfügung.

A Hearty Invitation To All Performance Artists To Discuss, Enjoy And Subscribe To An Archive For Performance Artists, A Work In Progress!

Konzept: Denise Kottlett

 

17 04 2014 I 19.00H
SCULPTURE ME

von undurchdringlichem Selbst zu
undurchdringlichem Unselbst durch Weder
(Samuel Beckett)

Ausstellung bis 26 04 2014

Der Abend geht Fragen nach, die sich im Zusammenhang von räumlich-skulpturaler Setzung von Performances stellen. Wie reagieren Künstler_innen, wenn sie im Ausstellungskontext Performances realisieren sollen? Oft entstehen aus diesem Spagat zwischen einmaliger Erscheinung und statischer Ausstellungssituation spannende Hybride aus Skulptur, Performance, Sichtbarkeit, Festlegung und Verschwinden.

Jakob Lena Knebl, Evelyn Loschy, Johannes Mandorfer, Alexander Martinz, Driton Selmani, Gruppe Uno Wien, Annette Wehrmann, Eugen Wist, Anna Witt
Kuratiert von Peter Kozek
Der Performance-Abend findet im Rahmen eines Kooperationsprojektes mit das weisse haus und der Kunsthalle Exnergasse statt.

 

08 05 2014 I 19.00H
8∞
Ausstellung bis 24 05 2014

Acht Schleifen - einzelne Handlungsfragmente sind über den Raum verteilt und bilden stationäre, fast statische Bewegtbilder, deren verbleibende Dynamik auf eine Zeit ohne Beginn und Ende verweist. In dieser Zeitblase sind die Handlungen nicht mehr linear und zielgerichtet, sondern bilden skulpturale Formen von Bewegung.

Milan Mladenovic
Kuratiert von Sissi Makovec

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