Blasser Schimmer
© Feiersinger
Die Ausstellung – „Blasser Schimmer“ – geht der Frage nach, wie Möglichkeiten für skulpturales Arbeiten heute aussehen können.
Die Ausstellung – „Blasser Schimmer“ – geht der Frage nach, wie Möglichkeiten für skulpturales Arbeiten heute aussehen können.
Das „Anything goes“, das in den frühen Achtzigerjahren des 20. Jahrhunderts zum Schlachtruf der gerade erblühenden Postmoderne geworden war und gut 20 Jahre lang das intellektuelle Klima in den westlichen Medien- und Hochtechnologie-Gesellschaften bestimmte, scheint endgültig vorbei zu sein. Der große Lobgesang der Postmoderne auf Medien, Kunst und Kultur als Erzeuger von Wirklichkeit wurde zugunsten eines pragmatischen Interesses an der Welt und ihren Problemen aufgegeben. Ein Umstand, der auch an die künstlerische Produktion neue Anforderungen stellt. Mittlerweile geht es vordringlich um die Suche nach Möglichkeiten zur Darstellung von Komplexität. Diese können situationsspezifisch variieren. Und gerade darum geht es beim Einsatz von „künstlerischen“ Mitteln zumeist. Diesen Zusammenhang versucht die Ausstellung zu zeigen.
Die Ausstellung möchte auch eine Art Gegenthese zu einer (vor)schnellen Sinnproduktion sein, wie sie manchmal in künstlerischen Feldern zu beobachten ist. Das Kunstwerk wird hier nicht einfach als Bedeutungslieferant gesehen, sondern als Indikator für die Art und Weise wie Bedeutung konstruiert, zugeordnet und verändert wird bzw. verändert werden kann. „Blasser Schimmer“ versammelt deshalb künstlerische Positionen, die in einer innovativen Formensprache versuchen, an nicht realistischen Skulpturbegriffen zu arbeiten. Gleichzeitig haben solche Ansätze aber durch ihre formale Kompetenz sehr wohl Anspruch auf Darstellung von Strukturen des Realen. Es geht um Arbeiten, die sich aus ihrer eigenen Form- und Bildsprache heraus erklären und genau damit über sich hinaus weisen. Deshalb spielt formale Präzision in den ausgewählten Positionen auch eine große Rolle, Positionen wie etwa die von Roland Kollnitz, Markus Wilfling, Werner Feiersinger, Martin Walde.
Kurator: Michael Kienzer
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